Ein gerechter Lohn

Ein gerechter Lohn

Das ist wer weiß wie lange her.

Eines Hochsommers, als große Hitze und Dürre herrschten, verirrte sich ein Krokodil auf der Suche nach Wasser in der endlos weiten Wüste.
Über kurz oder lang kam ein Kaufmann geritten, dem rief es zu: „Gelobt sei Allah! Bruderherz, ich verschmachte! Bringst du mich an einen Fluss, will ich dir’s entgelten. Beim Bart des Propheten, ich zahle dafür jeden Preis!“
„Nun gut, ich schaffe dich hin, nur sollst du mir dein Wort geben, die Gegend, in die ich dich bringe, sogleich wieder zu verlassen und nie mehr Menschen zu fressen!“
Das Krokodil versprach es ihm hoch und heilig. Der Kaufmann band das Krokodil an dem Sattel des Kamels fest und setzte seinen Weg durch die Wüste fort. Am Fluss angekommen, ließ er es in den Uferschlamm gleiten. Es kroch ins Wasser, erholte sich und sann nur noch darauf, wie es das Kamel verschlingen könnte. Als das Kamel trinken wollte, schwamm das Krokodil an es heran und riss den Rachen weit auf.
Da rief der Kaufmann voller Zorn und Gram, selbst das Unglück verschuldet zu haben: „Ich plagte mich ab, dich vom Tode zu erretten, und du willst mir die Mühe mit Undank vergelten!“ Weiterlesen