In den alten Zeiten, als die Tiger kein Fleisch fraßen und sich von Insekten ernährten, wurden gar weite Landstriche von einer großen Trockenheit heimgesucht.
Auch im Dschungel siechte alles hin. Am meisten litt unter der Dürre der Büffel, ein großes und starkes Tier, das viel Grünfutter brauchte. Er wurde von Tag zu Tag schwächer, schleppte sich mit Mühe und Not an einen fast ausgetrockneten Fluss und sah dort höchst verwundert eine grüne Wiese, auf der Hirsche grasten. Die Hirsche erkannten sofort, dass der Büffel ihnen nichts anhaben konnte, und jagten ihn von der Wiese.
Da nahm der arme Büffel die letzten Kräfte zusammen und begab sich zum Tiger, dem Herrscher des Dschungels. Der lag im Schatten und schnappte nach umherfliegenden Heuschrecken.
Der Büffel trat vor ihn hin und sprach: „Herrscher des Dschungels, erlöse mich aus großer Not, befiehl den Hirschen am Flussufer, mich auf der grünen Wiese weiden zu lassen. Ich will mich dir dafür erkenntlich zeigen und wenn es nötig ist, Leib und Leben für dich hingeben!“
Der Tiger, dem der Büffel leid tat, ging mit ihm zur grünen Wiese.
Als die Hirsche des Herrschers ansichtig wurden, stoben sie auseinander und zogen sich zurück. Nun konnte der Büffel ungestört grasen.
Von Stund an hielten Büffel und Tiger wie Pech und Schwefel zusammen. Der Büffel brauchte keinen Gegner zu fürchten, wenn sich der Tiger in der Nähe aufhielt, und auch der Tiger kam auf seine Rechnung, denn der Büffel erdrückte, sich im Grase wälzend, haufenweise Heuschrecken und Grashüpfer. Weiterlesen