Es war einmal ein Reicher, der tat immer sehr schlau. Auch hatte er eine schöne Tochter. Viele Freier warben um sie. er aber wies alle ab und sagte, nur der bekomme seine Tochter zur Frau, dem es gelinge, ihn dreimal übers Ohr zu hauen. Das hatte jedoch bisher keiner fertiggebracht.
In der Nachbarschaft lebte ein armer Bursche, der kam eines Tages auf den Hof des Reichen und fragte ihn: „Gilt auch für mich das, was du den anderen versprochen hast, und gibst du mir deine Tochter zur Frau, wenn ich dich dreimal überliste?“
Da lachte der Reiche, dass die Wände wackelten.
„Es gilt! Mein Ehrenwort, du sollst sie haben, wenn’s dir gelingt, mich dreimal zu betrügen! Bisher hat’s keiner geschafft.“
„Vielleicht schaffe ich es?“ meinte der Bursche.
„Mach, dass du fortkommst, Möchtegern!“ schimpfte der Reiche. „Siehst du denn nicht, dass das Boot schon bereitsteht und ich zum Fischfang hinaus will?“
„Nimm mich mit auf den See“, bat ihn der Bursche, „was ich fange, soll dir gehören.“
Da ließ der Reiche den Burschen ins Boot steigen. Der legte sich in die Riemen und lenkte das Boot vor ein Röhricht, wo, wie er wusste, der Grund dermaßen steinig war, dass die Fische ihn mieden. Dort warf er die Angel so geschickt aus, dass sie sich an einem Stein festhakte, und sagte zum Reichen: „Ei der Tausend, ein Fisch hat angebissen, der muss recht groß sein, hilf mir ihn herausziehen!“ Weiterlesen