Es war einmal ein Müller, der hatte einen Mühlknecht. Fleißig ging er dem Müller zur Hand. Und als er ihm drei Jahre lang gedient hatte, sprach er: „Meister, gebt mir ein Zehrgeld, ich will in meine Heimat ziehen.“
„Geld besitze ich nicht“, antwortete der Müller, „aber ich will dir eine Gusli geben. Wenn du auf ihr spielst, wirst du Wunder über Wunder erleben.“ Der Müller verstand sich nämlich aufs Zaubern.
Der Bursche nahm die Gusli und machte sich auf den Weg. Er wanderte fürbaß, und als er durch einen Wald kam, wurde er von Räubern überfallen.
„Wohin so eilig, Weißmüller?“ fragten sie.
„In die Heimat“, entgegnete er.
„Gib dein Geld her. Wenn nicht, bist du des Todes.“
„Ich habe kein Geld, wohl aber eine Gusli. Wenn ich auf ihr spiele, werdet ihr Wunder über Wunder erleben.“
„Nun, dann spiel.“
Der Mühlknecht hub an zu spielen, da mussten die Räuber tanzen und konnten nicht wieder aufhören.
„Ach, lieber Weißmüller, halt ein, halt ein, wir geben dir auch einen Sack voll Gold.“
Da hörte der Mühlknecht auf zu spielen, und die Räuber Weiterlesen